Im Test: Audi Q4
Audi schärft den Q4 nach – nicht komplett, dafür genau an den entscheidenden Punkten: Reichweite, Fahrverhalten und natürlich: Power!
Von einem Facelift zu sprechen, wäre wohl ein wenig unangebracht, denn optisch blieb beim Q4 praktisch alles beim Alten. Umso mehr Hirnschmalz investierte man dafür in die Technik, so konnte der Antriebsstrang etwa in vielen Belangen deutlich verbessert werden. Die verbaute Batterie hat nun 77 nutzbare kWh, und durch eine optimierte Zellchemie konnte auch die DC-Ladeleistung verbessert werden: Bei besten Bedingungen kann von zehn auf 80 Prozent Füllstand in 28 Minuten geladen werden, zumindest bei den Quattro-Modellen. Denn diese verfügen über 175 kW Ladeleistung, die Hecktriebler müssen sich mit immer noch passablen 135 kW zufrieden geben.
Pumpfrei
Cool auch: die Batterieschutzfunktion, die den Ladestand auf 80 Prozent begrenzt, wenn man nicht die volle Kapazität benötigt, und das Lademanagement, das die Batterie zum Beispiel vorkonditioniert, wenn man laut Navi einen Schnelllader ansteuert. Und zudem besteht auch die Möglichkeit der Nachkonditionierung: So wird der Stromspeicher während der Fahrt heruntergekühlt, wenn eine vorgegebene Temperaturgrenze überschritten wird. Überhaupt waren wohlige Temperaturen ein Anliegen der Ingolstädter, denn für höheren Wirkungsgrad optimierte man die Kühlung durch Geometrie und Anordnung der Getriebezahnräder zur Weiterleitung und Verteilung des Öls, womit man sich eine eigene Pumpe erspart.
Das trifft sich insofern gut, weil der Q4 nun auch über mehr Leistung verfügt. Die komplett neu entwickelte PSM-Einheit an der Hinterachse glänzt mit höherer Effizienz, womit beim 45 e-tron nun 286 PS und beim 55 e-tron gar 340 PS drin sind. Was beide neuerdings dafür wieder eint, ist die Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h – der Hecktriebler ging früher nur 160. Das sparsamste Modell ist übrigens der 45 Sportback mit 15,6 kWh, was rund 562 Kilometer nach dem WLTP-Zyklus entspricht.
Sportliche Güte
Wichtiger für viele: wie sich der Q4 fahren lässt. Und da hat Audi auch kräftig nachgelegt. Lenkung und Fahrwerk zeigen sich deutlich nachgeschärft, wofür unter anderem härter abgestimmte Stoßdämpfer und eine direktere Lenkung sorgen. Das ist sogar so gut gelungen, dass man nicht zwangsläufig auf das optionale Sportfahrwerk zurückgreifen muss. Exakt und agil liegt der Audi auf der Straße und in Kurven, markiert aber nicht den dicken Macker mit null Restkomfort, sondern bleibt immer noch ein familientaugliches SUV mit genügend Schluckvermögen bei schlechter Straße.
Zu haben sind die upgedateten Q4-Versionen übrigens ab sofort, die Preise blieben zudem praktisch auf dem Niveau der alten Ausführung.