Im Test: Renault Megane E-Tech
Mit dem Megane E-Tech wächst das Angebot von Renault für kleine Familien über den Zoe hinaus. Reichlich Kofferraum, ein tolles Innenraumflair und ein praxistauglicher Radius sprechen für den Franzosen.
In natura sieht der Renault Megane E-Tech größer aus, als es das Datenblatt nahelegt. Mit 4,21 Meter Außenlänge steht er mitten in der Kompaktklasse, sowohl VW Golf als auch ID.3 überragen den Franzosen. Sogar der künftige Smart #1 ist länger. Aber, und darauf wollen wir hinaus, Renault bietet mit 440 Litern deutlich mehr Kofferraum, allein die Volkswagen schlucken 60 Liter, also ein Gepäckstück, weniger. Fragen Sie gar nicht erst nach dem Smart.
Kleine Heckscheibe? Kameraspiegel!
Urlaubsfreude olé also, einpacken, was man will? Naja, das Hindernis der hohen Ladekante muss schon noch genommen werden. Mit dem optionalen Ladeboden (bei uns nicht an Bord) hat man im Alltag mehr Freude. Auch Hundebesitzer schätzen, wenn der Liebling nicht über den Stoßfänger ins Ungewisse hüpfen muss. Steigen wir lieber vorn ein, denn da wartet ein ziemlich stylishes Cockpit mit schönen Materialien auf die Insassen. Einrichtungsstil ist immer subjektiv, aber wir haben uns jedes Mal beim Losfahren über den Ausblick auf das stoffbespannte Armaturenbrett und weitere feine Details gefreut. Auch die Ablagen sind zahlreich und vielfältig, da findet man immer das richtige Plätzchen für jedes Ding. Gut ablesbar ist die volldigitale Cockpitlandschaft mit den zwei Displays, auf beiden kann die Navigation angezeigt werden.
Die Feinheiten in der Bedienung des zwölf Zoll großen Touchscreens müssen erst nach und nach erschlossen werden. Zwischen Anwendungen wechseln, einen Menüpunkt retour und wo war noch einmal diese konkrete Einstellungsmöglichkeit versteckt? Das geht intuitiver. Ein Blick in den Rückspiegel zeigt – kein Spiegelbild. Nachdem die Heckscheibe einer Schießscharte gleicht, verlässt man sich besser auf eine Kamera, die teils ungewöhnliche Bilder liefert. An der Ampel sieht man detailliert, was das Pärchen im Auto hinter einem treibt (sie pflückt etwas aus seinen Haaren). Beim Reversieren stellt man lieber auf den normalen Spiegel um, sonst passen die eingelernten Abstände nicht.
22-kW-Laden Serie, kein One-Pedal-Driving
Wie fährt er sich? Sehr angenehm, da der Megane E-Tech im Alltag auf pseudosportliche Attitüde verzichtet. Natürlich kann er, wenn man will. Mehr als okay: 7,5 Sekunden auf 100 km/h, eine exakte Lenkung und wenig Karosseriebewegungen bei raschen Lenkmanövern. Vier Rekuperationsstufen sind über Lenkradpaddles abrufbar, echtes One-Pedal-Driving ist jedoch nicht möglich, der Megane rollt auch im stärksten Modus mit etwa sechs km/h weiter. Muss frischer Saft in die Akkus, geht das mit 130 kW am Schnelllader und mit maximal 22 kW (Serie) an der AC-Station. In unseren Alltagsszenarios waren 335 bis 375 Kilometer locker drin. Ein besonders motivierter Kollege meinte, er würde bei Bedarf auch knapp 500 Kilometer mit einer Ladung schaffen. Mit Optionen wie der Wärmepumpe, dem Googlebasierten Infotainment, der auffälligen Zweifarblackierung (Dezir-Rot/Black Pearl) und Paketen, die etwa den intelligenten adaptiven Tempomaten, die 360-GradKameras und den aktiven Lenkeingriff umfassen, kommt unser Testwagen auf 49.800 Euro.
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- Leistung | Drehmoment 218 PS (160 kW) | 300 Nm
- Ladedauer AC | DC ca. 6:25 h | ca. 42 min (80 %)
- Kofferraum | Zuladung 440–1.332 l | 450 kg
- 0–100 km/h | Vmax7,5 s. | 160 km/h
- Ø-Verbrauch 16,1 kWh/100 km (WLTP)
- Garantie Fahrzeug | Batterie 5 Jahre/100.000 Kilometer
- Reichweite (max.) | Batterie 450 km (WLTP) | 60 kWh
- Getriebe | Antrieb 1-Gang aut. | Vorderrad
- Basispreis | NoVA EUR 44.900,- (inkl.) | 0