Im Test: VW ID.5
Als urbanes Familien-Shuttle sind gleich viel größere Distanzen drin, bevor eine Ladepause einzuplanen ist.
Wir besuchen die Algenfarmer von Spirulix in Sitzenberg-Reidling: Mobilität und Nahrung der Zukunft. Spirulina ist natürlich das schönere Wort. Die Mikroalge gehört zu den nährstoffreichsten Pflanzen der Welt und gilt als Superfood (Omega 3 & 6, Eiweiß, Magnesium etc.) von nebenan. In unserem Fall liegt nebenan zwischen Traismauer und Zwentendorf südlich der Donau. Das Future Food aus Österreich passt, wie wir finden, bestens zum lokal emissionsfreien VW ID.5, ein Besuch bei Spirulix in Sitzenberg-Reidling mit Fotosession vor der kleinen Algenfarm der Bauern Martina und Karl Pfiel.
Keine Verrenkungen beim Einsteigen
Die Distanz zur Redaktion in Klosterneuburg ist für den feschesten Spross der ID-Familie nur ein Hupfer. Laut WLTP gehen sich fast 500 Kilometer mit einem vollen Akku aus. 430 Kilometer sind es im durchschnittlichen Alltag tatsächlich. Dient der ID.5 vorrangig als urbanes Familien-Shuttle – Platz für Passagiere und Gepäck ist reichlich vorhanden –, gehen sich viel größere Distanzen aus, bevor eine Ladepause einzuplanen ist. Im Vergleich zum ID.4 ist die Linienführung dynamischer, dennoch steigen hinten auch große Menschen ohne Verrenkungen ein. Dort finden sie nicht nur zwei USB-C-Steckplätze, sondern auch geschickt platzierte Handytaschen in den Rückenlehnen der Vordersitze. Vorn fallen die bequemen Sitze ebenso auf wie die großen Icons auf dem Touchscreen: Die erwischt man auch während der Fahrt easy, da hat jemand mitgedacht.
Wenn der Morzinplatz in Mariahilf liegt
Funktionen lassen sich zudem über die Sprachsteuerung bedienen. Grundsätzlich arbeitet diese verlässlich, nur den Morzinplatz in Wien wollte sie partout nicht anerkennen, uns lieber nach Mariahilf schicken. Wenn es das Auto besser zu wissen glaubt, kann es auch passieren, dass es vor der Kurve der Autobahnauffahrt schon Richtung 130 km/h beschleunigen will. Arbeitet der vorausschauende Tempomat korrekt, ist er ein Segen. Das selbstständige Wechseln zwischen 100 und 50 km/h auf der Route durch die Dörfer fühlt sich schon sehr nach autonomer Fahrt an. Mit sensiblen Fingerkuppen bekommt man bei Bedarf die Einstellung + 1 km/h beziehungsweise + 10 km/h hin. Wer mit dem Fahrpedal das Tempo bestimmt, findet keine Paddles zur Rekuperationseinstellung, nur der B-Gang der Automatik sorgt für mehr Verzögerung bei Entlastung des Pedals. Klappt im Alltag gut. Positiv aufgefallen ist uns die Augmented Reality, die im erweiterten Head-up-Display angezeigt wird: Je nach Dringlichkeit und Funktion (Navi, Spurwarner etc.) machen verschiedenfarbige Symbole auf Handlungsbedarf aufmerksam.
Ablagen ohne Ende
Frunk bietet der ID.5 keinen, der Kofferraum ist auf dem guten Niveau des ID.4. Gleich zwei Kartenschlitze in der Mittelkonsole halten die passende Ladekarte bereit (wenn man keine Apps mag), der Cupholder-Einsatz lässt sich herausnehmen, damit ein größeres Fach bereitsteht. Dahinter folgt eine weitere große Ablage, die per Rollo die Blicke von außen aussperrt. Platz für die Algencracker von Spirulix als gesunder Pausensnack ist somit reichlich vorhanden. Und mit der einfach einstellbaren Standklimafunktion überlebt auch der sehr empfehlenswerte Nougatriegel die Pause auf der nächsten Urlaubsfahrt.
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Volkswagen ID.5 Pro Performance
- Leistung | Drehmoment204 PS (150 kW) | 310 Nm
- Ladedauer AC | DC7:30 h | ca. 29 min
- Kofferraum | Zuladung 549–1.561 l | 458 kg
- Reichweite (max.) | Batterie498 km | 77 kWh netto
- Getriebe | Antrieb1-Gang aut. | Hinterrad
- Basispreis | NoVA EUR 53.530,- (inkl.) | 0 %
- 0–100 km/h | Vmax 8,4 s. | 160 km/h
- Ø-Verbrauch17,6 kWh
- Garantie Fahrzeug | Batterie2 Jahre | 8 Jahre/160.000 km