Automobiltrends 2023

4 Min. LesezeitMobilität
2022 war ein turbulentes Jahr für die Automobilbranche. Halbleiter waren nach wie vor knapp und entlang der Lieferkette galt es, viele Herausforderungen zu bewältigen. In diesem Artikel werden die neuen Entwicklungen und Trends beleuchtet, die uns unseren Erwartungen zufolge auch 2023 begleiten werden.
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Treibstoffarten Plug-in-Hybridfahrzeuge werden stagnieren, die Nachfrage nach batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen wird ansteigen.

Ein Trend, der bereits in vollem Gange ist, ist der Wechsel hin zu batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen (BEV) und Hybridfahrzeugen. Aufgrund der zunehmenden Bedenken rund um den Klimawandel und die Luftverschmutzung suchen Regierungen und Verbraucher verstärkt nach alternativen Transportmöglichkeiten. Elektro- und Hybridfahrzeuge stossen wesentlich weniger Treibhausgase und andere Umweltschadstoffe aus als herkömmliche treibstoffbetriebene Fahrzeuge, was sie zu einer umweltfreundlicheren Alternative macht. Zusätzlich führen Fortschritte in der Batterietechnologie dazu, dass Elektrofahrzeuge praktischer und für immer mehr Verbraucher erschwinglich werden. Im Car Cost Index 2022 stellten wir fest, dass das Fahren von batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen (BEV) jetzt günstiger ist als je zuvor. Diese Art der Fortbewegung ist also mehr Menschen als je zuvor zugänglich. Wir gehen daher davon aus, dass es bei den BEV auch 2023 weitere Fortschritte geben wird.

Unseren Erwartungen zufolge wird der Anteil der Plug-in-Hybridfahrzeuge (PHEV) 2023 aufgrund der Einführung der Euro-7-Abgasnorm, die 2025 in Kraft treten soll, stagnieren. Dies wird erhebliche Auswirkungen auf die Ertragslage von PHEV haben und alle noch verbleibenden Geschäftsanwendungsfälle für diese Art von Antriebsstrang schnell untergraben. Es wird davon ausgegangen, dass der Markt sich bereits auf diese neuen Verordnungen vorbereitet und bei der Bestellung von PHEV 2023 mit Vorsicht vorgehen wird.

Neue BEV-Modelle werden 2023 die Anzahl der vollelektrischen Modelle ansteigen lassen.

2022 kamen so viele neue BEV-Modelle wie noch nie auf den Markt, wodurch ganz unterschiedliche BEV verfügbar wurden. Mittlerweile gibt es in jedem Fahrzeugsegment mehrere BEV-Modelle zur Auswahl, was den Umstieg auf ein BEV so einfach wie noch nie macht. In diesem Jahr werden noch mehr Modelle verfügbar sein. Einige unserer Favoriten für 2023:

Die Lieferzeiten werden sich einpendeln.

In den letzten Jahren kam es in der Automobilbranche aufgrund von Faktoren wie der Corona-Pandemie, Änderungen bei der Verbrauchernachfrage und Lieferkettenengpässen zu erheblichen Störungen. Diese Störungen können zu Änderungen bei den Lieferzeiten führen, da Hersteller ihre Produktionszeitpläne anpassen oder Materialien von anderen Lieferanten beziehen müssen. Die Lieferzeiten sind momentan wesentlich länger als früher und belaufen sich für einige Modelle auf 12 Monate oder mehr.

Stellenweise wurde davon berichtet, dass sich die Lieferzeiten für PKW in Europa in den letzten Monaten verbessert hätten. Gründe dafür seien das Wegfallen der durch die Corona-Pandemie bedingten Unterbrechungen, die Überwindung des Höhepunkts der Halbleiterkrise und die erhöhte Neuwagenproduktion. Allerdings muss festgehalten werden, dass die Lieferzeiten stark variieren können und von einer Reihe von Faktoren beeinflusst werden, darunter Nachfrage, Herstellungskapazität und Unterbrechungen in der Lieferkette.

Obwohl die ersten Anzeichen positiv sind, lässt sich nur schwer vorhersagen, in welchem Mass sich die Lieferzeiten für PKW in Europa 2023 ändern werden.

Künstliche Intelligenz in Fahrzeugen

Ein weiterer Trend, den es sich lohnt zu beobachten, ist die Entwicklung von autonom fahrenden bzw. selbstfahrenden Fahrzeugen. Voll autonome Fahrzeuge (Level 5) sind zwar noch nicht weitläufig erhältlich, aber viele Unternehmen arbeiten an der Entwicklung der Technologie.

Mercedes-Benz war 2022 der erste Fahrzeughersteller, der in Deutschland für das (eingeschränkte) autonome Fahren nach Level 3 zugelassen wurde. Die zwei Vorzeigemodelle von Mercedes-Benz, die S-Klasse und der elektrische EQS, sind jetzt zu bestimmten Bedingungen mit selbstfahrender Technologie verfügbar. Das von Mercedes-Benz verwendete System «Drive Pilot» ermöglicht es dem Fahrer, die Kontrolle über das Fahrzeug auf geeigneten Autobahnen in Deutschland und bei einer Geschwindigkeit von bis zu 60 km/h vollständig abzugeben. Obwohl Level 3 aktuell einer begrenzten Zahl von exklusiven Fahrzeugmodellen vorbehalten ist und nur in bestimmten Situationen zulässig ist, ist damit der nächste Schritt hin zum autonomen Fahren getan.

Es ist wahrscheinlich, dass wir bei den Fahrzeugen, die 2023 vorgestellt werden, weitere selbstfahrende Funktionen sehen werden, besonders in bestimmten und eingeschränkten Situationen wie bei Fuhrparks für Fahrgemeinschaften oder in ausgewiesenen «intelligenten Städten». Es muss aber festgehalten werden, dass die Entwicklung und Auslieferung von vollautonomen Fahrzeugen wahrscheinlich langsam voranschreiten werden, da weiterhin noch wesentliche technische und regulatorische Hürden zu überwinden sind.

Vernetzte und «intelligente» Autos werden in den kommenden Jahren wahrscheinlich vermehrt auf den Strassen vorzufinden sein. Diese Fahrzeuge sind mit Sensoren und weiteren Technologien ausgestattet, mit denen sie untereinander und mit der Infrastruktur wie Ampeln oder Verkehrsschildern kommunizieren können. Sie können das Fahren sicherer, effizienter und bequemer machen. Mit dem zunehmenden Einsatz von Geräten in Fahrzeugen, die an das Internet angeschlossen sind, wird die Entwicklung von neuen Leistungen und Erlebnissen im Fahrzeug selbst vorangetrieben werden. Dazu gehören beispielsweise ein personalisiertes Entertainment- und Informationssystem sowie eine verbesserte Navigation und Verkehrsregelung.

Gemeinsam genutzte Mobilitätsservices

Zuletzt wird es in der Automobilbranche wahrscheinlich weiterhin vermehrt gemeinsam genutzte Mobilitätsservices wie Fahrgemeinschaften und Carsharing geben. Mit diesen Services können Personen bedarfsabhängig auf Transportmittel zugreifen und müssen nicht selbst ein Fahrzeug besitzen. Für viele ist dies bequem und kosteneffektiv, besonders in städtischen Umgebungen, in denen das öffentliche Nahverkehrssystem gut ausgebaut ist und Parkplätze begrenzt vorhanden sind. Der Anstieg der gemeinsam genutzten Mobilitätsservices wird sich stark auf die Einstellung und die Nutzung von Transportmitteln im Jahr 2023 auswirken.

Fazit

Es ist klar, dass die Automobilbranche derzeit dramatische Änderungen durchläuft. Wir gehen davon aus, dass in den kommenden Jahren eine Reihe von neuen Technologien und Geschäftsmodellen entstehen werden. Es ist zwar schwer, genau vorherzusagen, wie die Branche 2023 aussehen wird, aber es lässt sich festhalten, dass sie anders sein wird als heute.

Veröffentlicht am 1. Februar 2023
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1. Februar 2023
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