Elektrifizierung Ihrer internationalen Flotte
Let's get started: Welche Länder sind reif für den Umstieg auf E-Mobilität?
Lesezeit: 6 Minuten – Erstveröffentlichung am 25. April 2024 Wussten Sie, dass es in Deutschland und Dänemark mittlerweile mehr als 170 E-Fahrzeug-Modelle am Markt gibt? Und dass die Niederlande, gefolgt von Österreich, im Jahr 2024 die beste öffentliche Ladeinfrastruktur weltweit haben? Das Angebot an E-Fahrzeug-Modellen und die öffentliche Ladeinfrastruktur sind zwei von sechs Faktoren, die für die E-Mobilitäts-Reife eines Landes ausschlaggebend sind – wichtige Entscheidungskriterien, um Ihre Flotten im In- und Ausland zu elektrifizieren.
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Darum sollten Sie sich um die Elektrifizierung Ihrer internationalen Flotte kümmern
Wenn Sie nicht nur Ihren deutschen Fuhrpark verantworten, sondern auch die Mobilität Ihres Unternehmens in anderen Ländern, stehen Sie einigen Herausforderungen beim internationalen Fuhrparkmanagement gegenüber. Dabei ist die Elektrifizierung Ihrer Flotte lokal wie international einer der Gründe, warum Ihre Fuhrparkmanagement-Aufgaben in den letzten Jahren noch anspruchsvoller geworden sind.
Kümmern Sie sich rechtzeitig um E-Mobilität!
Mit dem Verbrenner-Aus in der EU ab 2035 stellt sich Ihnen nicht mehr die Frage, ob, sondern wann und wie Sie Ihre Flotte auf E-Mobilität umstellen. Gehört Ihr Betrieb zu den zahlreichen Unternehmen, die bereits bis zum Jahr 2030 eine 100-prozentige CO2-Neutralität anstreben, bleibt Ihnen noch weniger Zeit. Beim Flottenleasing müssten Sie bei einer Fahrzeug-Haltedauer von z. B. 48 Monaten die letzten Verbrenner bis Ende des Jahres 2025 in Ihre Flotten aufnehmen.
Nach wie vor existieren Barrieren, Flotten im In- und Ausland zu elektrifizieren. Dazu gehören die Angst vor der E-Auto-Reichweite, die Komplexität der Ladeinfrastruktur und der damit verbundenen Ladekosten sowie die Frage, wie erschwinglich E-Mobilität ist. Wussten Sie, dass Deutschland bereits zu den reiferen Ländern zählt, wenn es um den Einstieg in die E-Mobilität geht, obwohl die staatliche Förderung von E-Autos in Form des Umweltbonus eingestellt wurde?
Wann ist ein Land reif für E-Mobilität?
Der E-Mobilitäts-Reifegrad eines Landes wird von verschiedenen Faktoren wie Modellauswahl, Ladeinfrastruktur, steuerlichen Vorteilen oder Gesamtbetriebskosten bestimmt. Nutzen Sie unseren kompakten Vergleich von 47 Ländern im praktischen Excel-Format.
E-Mobilitäts-Reife: Wie können Sie sich den Umstieg Ihrer Flotte auf E-Mobilität erleichtern?
Ab 2035 dürfen Neufahrzeuge in der EU nur noch CO2-frei fahren. Damit kommt automatisch die E-Mobilität an Ihren Unternehmensstandorten in der EU auf Ihre Agenda. Aber wie entscheiden Sie, mit welchen Ländern Sie am besten starten? In den 13 Ländern, die bereits reif für E-Mobilität sind, wird sich Ihr Umstieg auf E-Mobilität einfacher gestalten. Schwieriger wird es in Ländern, die noch am Anfang stehen und in denen die Barrieren höher sind.
Neu, im Übergang oder schon reif für E-Mobilität?
In unserem Punktesystem können die Länder beim E-Mobilitäts-Reifegrad maximal 100 Punkte erreichen. Im Vergleich erhalten sie eine der folgenden drei Klassifizierungen.
1. „Reifere“ Länder (60 bis 100 Punkte) Zu den reiferen Ländern gehören diejenigen, in denen E-Mobilität bereits stark vertreten ist oder in denen es günstige Bedingungen für die Einführung von E-Fahrzeugen gibt.
2. „Übergangs“-Länder (40 bis 59 Punkte) Länder im Übergang zur E-Mobilität haben ein konkretes Interesse an der Elektrifizierung. Bei Ihnen ist jedoch aufgrund lokaler Herausforderungen davon auszugehen, dass der Übergang erst mittelfristig erfolgen wird.
3. „Neue“ Länder (0 bis 39 Punkte) In den Ländern, die noch weniger reif für E-Mobilität sind, existieren noch schwer zu überwindende Hürden hinsichtlich Lademöglichkeiten, Erschwinglichkeit und Verfügbarkeit von E-Fahrzeugen.
Welche sechs Faktoren beeinflussen den E-Mobilitäts-Reifegrad?
Die Einordnung der Länder in die drei Kategorien „reifere“ Länder, „Übergangs“-Länder und „neue“ Länder erfolgt nach den sechs folgenden Faktoren, die für jedes der 47 Länder bewertet und für die Punkte vergeben wurden.
1. Marktetablierung von E-Fahrzeugen (max. 25 Punkte) Wie etabliert die Nutzung von E-Fahrzeugen in einem Land bereits ist, basiert auf dem Verkaufsvolumen und dem Marktanteil von E-Fahrzeugen im Vergleich zum gesamten Markt. Dabei werden vollelektrische Fahrzeuge stärker gewichtet als solche mit anderen elektrischen Antrieben.
2. Öffentliche Ladeinfrastruktur (max. 20 Punkte) Wie gut die öffentliche Ladeinfrastruktur eines Landes ist, bestimmen die Qualität und die Quantität der öffentlichen Ladestationen im Verhältnis zur Anzahl der Elektroautos sowie die Abdeckung mit Lademöglichkeiten je 100 km.
3. Lokale Besteuerung und Regularien (max. 20 Punkte) Die hier zu erreichende Punktzahl bewertet, inwieweit die Regierungen oder die wichtigsten Städte Subventionen und/oder Anreize für die Einführung umweltfreundlicherer Antriebe bieten.
4. Lokales Angebot an E-Fahrzeug-Modellen (max. 15 Punkte) Wie viele E-Fahrzeug-Modelle gibt es im Land? Die zu erreichende Punktzahl basiert auf der Analyse und Messung, wie umfangreich das Angebot an vollektrischen Fahrzeugmodellen ist, das den Kunden zur Verfügung steht. Dabei werden auch die in den letzten zwölf Monaten verkauften Modelle berücksichtigt, um sicherzustellen, dass der Markt Interesse zeigt.
5. Wettbewerbsfähigkeit der Gesamtbetriebskosten von vollelektrischen Antrieben im Vergleich zu Verbrennern (max. 15 Punkte) Um die Wettbewerbsfähigkeit von Fahrzeugen mit vollelektrischem Antrieb und Verbrennern zu vergleichen, werden pro Land die Cent/km der jeweiligen Antriebsart für eine Laufzeit und Laufleistung von 48 Monaten und 120.000 km ermittelt.
6. Relevanz i. S. d. Nachhaltigkeit (max. 5 Punkte) Wie nachhaltig E-Mobilität in einem Land ist, hängt davon ab, wie CO2-arm der Einsatz von E-Fahrzeugen in dem Land tatsächlich ist, und damit vor allem von der Kohlenstoffintensität der Stromerzeugung. Länder mit einem höheren Anteil an erneuerbaren und kohlenstoffarmen Energiequellen werden höher eingeordnet.
Elektrifizieren Sie Ihre internationale Flotte Schritt für Schritt!
Es ist einfacher, wenn Sie mit reiferen Ländern beginnen, Ihre internationale Flotte auf E-Mobilität umzustellen. Nutzen Sie unsere praktische Excel-Übersicht über den E-Mobilitäts-Reifegrad von 47 europäischen und außereuropäischen Ländern. So können Sie die Länder, in denen Sie Flottenstandorte haben, nach Reifegrad sowie nach verschiedenen Kriterien sortieren und miteinander vergleichen.
Sind unsere Nachbarländer schon bereit für E-Mobilität?
Aufgaben eines internationalen Flottenmanagers haben Sie bereits dann, wenn Sie für Ihr Unternehmen auch nur ein einziges Fahrzeug im benachbarten Ausland anschaffen müssen, z. B. für einen Mitarbeiter Ihres deutschen Unternehmens, der in einem Nachbarland lebt und arbeitet. Trotz eines bereits höheren E-Mobilitäts-Reifegrads vieler unserer Nachbarländer gibt es nach wie vor Unterschiede bei den verschiedenen Kriterien, die den E-Mobilitäts-Reifegrad im jeweiligen Nachbarland beeinflussen.
E-Mobilität in allen Nachbarländern weiter im Aufwärtstrend Obwohl in einigen EU-Märkten, darunter auch Frankreich, die Gesamtbetriebskosten (TCO) für Stromer wieder höher als für Verbrenner sind, sind die Gesamtbetriebskosten für Elektrofahrzeuge sowohl in Deutschland als auch in sechs seiner neun Nachbarländer (Belgien, Dänemark, Luxemburg, Niederlande, Polen und Schweiz) wettbewerbsfähig geblieben. Hinzu kommt, dass die Zahl der verfügbaren E-Fahrzeug-Modelle auf vielen Märkten rasant angestiegen ist und mittlerweile ein breiteres Spektrum an Pkw- und Transporter-Segmenten abgedeckt wird. So konnten Deutschland und die meisten seiner Nachbarländer ihren E-Mobilitäts-Reifegrad insgesamt verbessern.
Entwicklung der Ladeinfrastruktur nach wie vor ausbaufähig In Sachen öffentliche Ladeinfrastruktur gibt es zwischen Deutschlands Nachbarländern immer noch große Unterschiede. Haben die Niederlande sogar die am besten entwickelte Ladeinfrastruktur weltweit, kann in Polen die Infrastrukturentwicklung mit dem rasanten Anstieg der Zahl von Elektrofahrzeugen kaum Schritt halten. Dafür haben Österreich, Deutschland, Dänemark und die Schweiz den Zugang zu öffentlichen Lademöglichkeiten deutlich erleichtert.
Niederlande auf dem ersten Platz Besonders stechen die Niederlande hervor, die im Ländervergleich von Deutschland und seinen neun Nachbarstaaten aktuell den ersten Platz belegen. Die Niederlande haben bei der E-Mobilitäts-Reife die meisten Punkte dazugewonnen und befinden sich mit 80 Punkten nun an der Schwelle zur besonders hohen E-Mobilitäts-Reife, die bislang nur der Elektromobilitätspionier Norwegen erreichen konnte.
Die Schweiz auf der Überholspur Die Schweiz hat bei ihrer E-Mobilitäts-Reife gleich 10 Punkte zugelegt. So erklomm die Schweiz nicht nur die erste Kategorie der „reiferen“ Länder, sondern konnte dort sogar Deutschland überholen. Zusammen mit Polen haben sich somit gleich zwei deutsche Nachbarländer in eine höhere Kategorie entwickelt. In der Schweiz hat sich vor allem die ehemals schwache öffentliche Ladeinfrastruktur auffallend von 7 auf 12 der max. 20 Punkte gesteigert.
Österreich verliert vier Plätze Obwohl Österreich bei der Entwicklung seiner Ladeinfrastruktur deutlich aufgeholt hat, hat es einen Punkt seiner E-Mobilitäts-Reife eingebüßt und ist von seinem ersten Platz im Jahr 2023 auf den fünften Platz abgerutscht. Ausschlaggebend dafür ist, dass in Österreich die Gesamtbetriebskosten für E-Fahrzeuge mittlerweile wieder denen für Verbrenner entsprechen.
Polen holt ebenfalls auf Gerade durch sein stark wachsendes Angebot an E-Fahrzeug-Modellen konnte auch Polen, trotz weiterhin schwacher öffentlicher Ladeinfrastruktur, dem Aufwärtstrend folgen und hat den Sprung in die Riege der „Übergangs“-Länder geschafft. Allerdings hat sich in Polen die Wettbewerbsfähigkeit der Gesamtbetriebskosten von vollelektrischen Antrieben im Vergleich zu denen von Verbrennern deutlich verschlechtert.
Tschechien bleibt Schlusslicht Auch Tschechien konnte sich um 7 Punkte verbessern, bleibt jedoch weiterhin Schlusslicht unter den deutschen Nachbarstaaten mit 36 von 100 Punkten beim E-Mobilitäts-Reifegrad. Wegen der kaum verbesserten öffentlichen Ladeinfrastruktur und mangels TCO-Wettbewerbsfähigkeit von E-Autos sollten Sie in Tschechien besser noch abwarten, bevor Sie E-Fahrzeuge für Ihr Unternehmen anschaffen.
E-Mobilitäts-Reife von Deutschland im Vergleich zu der von 46 weiteren Ländern
Nutzen Sie unsere praktische Excel-Übersicht, um die für Sie relevanten Länder und ihre Kriterien zur E-Mobilitäts-Reife zu filtern und miteinander zu vergleichen.
Fazit: Get ready – E-Mobilität Schritt für Schritt!
- Mit dem EU-weiten Verbrenner-Aus im Jahr 2035 stellen Sie sich nicht mehr die Frage, ob Sie Ihre deutsche und europäische Flotte auf E-Mobilität umstellen. Die Frage lautet, wann Sie damit starten sollten, um Ihre Flotte rechtzeitig CO2-neutral zu betreiben.
- Dass Sie alle Ihre internationalen Unternehmensstandorte auf einmal elektrifizieren, ist ein eher unrealistisches Szenario. Starten Sie besser mit reiferen Ländern und stellen Sie diese sukzessive auf E-Mobilität um.
- Weltweit ist die E-Mobilität im Aufwärtstrend, insbesondere weil das Angebot an verfügbaren E-Modellen für unterschiedliche Wünsche und Budgets enorm gestiegen ist und sich die öffentliche Ladeinfrastruktur stark verbessert hat. Trotzdem sollten Sie weiterhin berücksichtigen, wie sich die Faktoren mit Einfluss auf den E-Mobilitäts-Reifegrad in denjenigen Ländern entwickeln, in denen Sie Ihren Fuhrpark auf E-Mobilität umstellen wollen.
Ihr Vergleich der E-Mobilitäts-Reife von Deutschland und 46 weiteren Ländern
Modellauswahl, Ladeinfrastruktur, steuerliche Vorteile, Gesamtbetriebskosten – dies alles sind Faktoren, die die E-Mobilitäts-Reife an Ihren internationalen Flottenstandorten beeinflussen. Welche Länder besonders reif in Sachen E-Mobilität sind und welche noch am Anfang stehen, erfahren Sie in unserer Excel-Übersicht.
Quellen
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