Mit Sale and Lease Back oder schrittweise von Ihrer Kauf- zur Leasingflotte

Was sollten Sie beachten, wenn Sie Ihre Kaufflotte entweder über Sale and Lease Back zu einem Stichtag oder erst mit jeder neuen Fahrzeugbestellung schrittweise auf Leasing umstellen?

23. November 2023

Lesezeit: 7 Minuten Hat Ihr Unternehmen entschieden, seinen Kauffuhrpark auf Leasing umzustellen, müssen Sie abwägen, wie Sie die Zusammenarbeit mit Ihrer Leasinggesellschaft starten: Entweder Sie bestellen schrittweise nur neu anzuschaffende Fahrzeuge über Ihren Leasinggeber oder Sie können bereits Ihre Bestandsfahrzeuge über Sale-and-Lease-Back-Verträge zu einem bestimmten Termin auf Leasing umstellen. Neu zu beschaffende Fahrzeuge leasen Sie dann entweder in der Leasingvertragsart Geschlossene Kalkulation oder Profit Sharing.

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Welche Rolle spielt Sale and Lease Back im Flottenmanagement?

Gekaufte Fahrzeuge bilanziert Ihr Unternehmen in seinem Anlagevermögen und schreibt diese entsprechend den gesetzlichen Regelungen ab; monatliche Leasingraten hingegen verbucht es in seiner Gewinn-und-Verlust-Rechnung als Betriebsausgaben. Gekaufte Firmen-Pkw und leichte Nutzfahrzeuge können auch über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer von 72 Monaten hinaus – und damit vollständig abgeschrieben – genutzt werden. Dagegen stehen Fahrzeuge beim Flottenleasing gemäß Leasingerlass allerdings nicht länger als 90 % der (verbleibenden) betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer zur Verfügung.

Sofortige Liquiditätserhöhung durch Sale and Lease Back

Wenn Ihr Unternehmen weniger Kapital in seiner Flotte binden und gleichzeitig seine Liquidität erhöhen möchte, können Sie die Umstellung Ihres Fuhrparks auf Flottenleasing über Sale-and-Lease-Back-Verträge in Erwägung ziehen. Beim Sale and Lease Back kauft Ihr Leasinggeber die in Ihrem Anlagevermögen befindlichen Flottenfahrzeuge zu einem vereinbarten Termin und least diese anschließend an Ihr Unternehmen zurück. Dies bedeutet für Sie eine sofortige Liquiditätserhöhung.

Denken Sie schon bei der Anschaffung an den Wiederverkauf!

Egal ob Sie Ihre Flotte kaufen oder leasen, denken Sie schon bei der Anschaffung daran, dass sich die zur Fahrzeugklasse passende Sonderausstattung positiv auf Wiederverkaufs- und Restwerte auswirkt. Informieren Sie sich daher in unserer Übersicht über die restwertoptimale Fahrzeugausstattung für 15 verschiedene Fahrzeugklassen – von der Miniklasse bis zum Transporter – mit aktuellen Beispielmodellen mit alternativem oder herkömmlichem Antrieb.

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Weitere Gründe, Sale and Lease Back Ihrer Bestandsflotte in Betracht zu ziehen

Sofortige Entlastung im Flottenmanagement: Entscheiden Sie sich für Full-Service-Leasing, können Sie Ihre Fuhrparkmanagement-Aufgaben bedarfsgerecht für Bestands- und Neufahrzeuge auslagern. Auch wenn Sie Ihre Flotte an einen Leasinggeber verkaufen, können Sie Ihre Bestandsfahrzeuge unterbrechungsfrei weiternutzen und einen einheitlichen Service inklusive Flottenreporting für Ihre gesamte Flotte in Anspruch nehmen. Dies entlastet Sie bei Ihrem Flottenmanagement.

Professionelle Gebrauchtwagenvermarktung: Qualifizierte Anbieter für Leasing- und Flottenmanagement beraten Sie bei der optimalen Restlaufzeit Ihrer Sale-and-Lease-Back-Fahrzeuge und übernehmen den kompletten Prozess des Fahrzeugverkaufs nach Leasingvertragsende für Sie. Vom Ziel, möglichst hohe Erlöse beim Wiederverkauf zu erzielen, profitieren Sie auch bei Ihren Sale-and-Lease-Back-Fahrzeugen.

Planbares Budget und Kostenoptimierung: Konstante Leasingraten für Ihre Fahrzeuge helfen Ihnen, Ihr Budget zu planen und zu kontrollieren. Auch können Sie an Einsparungseffekten des Leasinggebers für (zurück)geleaste Fahrzeuge partizipieren, wie seinen Einkaufskonditionen als Großabnehmer von Reifen und Ersatzteilen, um z. B. Kosten durch Reifenverschleiß und für die Instandhaltung Ihrer Flotte zu reduzieren.

Was sollten Sie beim Sale and Lease Back beachten?

Wenn Ihre Bestandsfahrzeuge durch den Verkauf nicht mehr in Ihrem Anlagevermögen geführt werden und in die Bilanz des Leasinggebers übergehen, verbessert sich Ihre Bilanzstruktur. Ob ein Sale-and-Lease-Back-Verfahren für Ihre Unternehmensflotte in Frage kommt oder Aspekte dafürsprechen, besser erst bei neu zu finanzierenden Fahrzeugen mit Leasing zu starten, ist eine höchst individuelle Entscheidung, die Sie mit Ihrer Bilanzbuchhaltung und Ihrem Steuerberater besprechen sollten.

Sale and Lease Back

So können Sie selbst einschätzen, ob sich Sale-and-Lease-Back-Verträge für Ihre Flotte eignen

Vertragslaufzeit, Verzinsung, Restwert und Anschaffungswert sind die wesentlichen Faktoren, die auch beim Sale and Lease Back die Höhe der Leasingraten beeinflussen. Da es sich allerdings um Gebrauchtfahrzeuge handelt, gibt es Auswirkungen auf Ihre Leasingkonditionen.

1. Welche Rolle spielt die Altersstruktur Ihrer Flotte beim Sale and Lease Back?

Das Fahrzeugalter hat grundlegende Auswirkungen auf die Einschätzung des Restwerts Ihrer Flotte. Außerdem resultieren aus dem Alter Ihrer Bestandsfahrzeuge zeitliche Grenzen für die gewünschte Vertragslaufzeit: Grundsätzlich muss die kalkulierte Vertragslaufzeit für Sale-and-Lease-Back-Fahrzeuge zwischen 40 % und 90 % der verbleibenden betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer von 72 Monaten liegen. Verbleibend bedeutet dabei die Differenz zwischen der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer und der Vorlaufzeit in Ihrem Unternehmen, also dem Alter bei Ankauf der Fahrzeuge durch den Leasinggeber.

Was bedeutet das in der Praxis?

2. Auf welchem Zinsniveau können Sie Ihre Flotte zurückleasen?

Die Verzinsung ist der Preis, den Sie für die Bereitstellung des Kapitals zur Fahrzeugfinanzierung durch den Leasinggeber zahlen, der Ihre Fahrzeuge von Ihnen kauft. Auch wenn ein Sale and Lease Back Ihrer Flotte erheblichen Kapitalzufluss für Ihr Unternehmen bedeuten kann: Prüfen Sie, ob Sie Ihre Flotte in der Vergangenheit womöglich zu besonders guten Konditionen finanziert haben, die für Ihre Leasingrestverbindlichkeiten nun nicht mehr gelten.

Sie sollten abwägen, wie sich das Zinsniveau im Zeitraum zwischen der Anschaffung und dem Start des geplanten Sale and Lease Back entwickelt hat. Denn Ihre Sale-and-Lease-Back-Raten richten sich nun nach der zum Stichtag aktuellen Verzinsung während der Laufzeit. Das heißt, dass eine kurzfristige Liquiditätserhöhung auf lange Sicht für Ihr Unternehmen teurer werden kann.

3. Wie realistisch sind die Restwertprognosen Ihres Leasinggebers?

Die Restwerte für Ihre Fahrzeuge zum Ende der Sale-and-Lease-Back-Verträge werden von Ihrem Leasinggeber zum Zeitpunkt der Fahrzeugübernahme prognostiziert. Daher braucht er von Ihnen sämtliche Fahrzeuginformationen wie Alter oder Ausstattung, die entscheidend für die Fahrzeugattraktivität und damit für eine qualifizierte Restwerteinschätzung sind. Bei Nutzfahrzeugen können branchenspezifische nicht werksseitige Einbauten, die sich ggf. nicht gut entfernen lassen, die Zielgruppe bei der Wiedervermarktung deutlich verkleinern.

Ist der Nutzungszweck bekannt, kann der Leasinggeber ggf. Rückschlüsse auf den den Restwert beeinflussenden allgemeinen Fahrzeugzustand ziehen. Üblicherweise wird Ihr Leasinggeber Restwertrisiken für Ihre Sale-and-Lease-Back-Fahrzeuge nicht übernehmen, da er ihren optischen und technischen Zustand nicht kennt. Dies gilt auch für Risiken in Bezug auf Reifenersatz sowie Instandhaltung/Instandsetzung bei Übernahme im Service-Leasing.

Da höhere Restwerte Leasingraten reduzieren, das Restwertrisiko aber zu 100 % bei Ihrem Unternehmen liegt, ist es einmal mehr in Ihrem Interesse, dass Ihr Leasinggeber Restwerte marktadäquat prognostiziert.

4. Wie verteilen sich Restwertrisiken und Chancen auf Mehrerlöse beim Wiederverkauf auf Ihr Unternehmen und den Leasinggeber?

Bei neu zu finanzierenden Fahrzeugen kann sich Ihr Unternehmen für Leasingverträge mit Restwertrisiko beim Leasinggeber entscheiden – beim Sale and Lease Back geht das nicht: Wie bei Ihrer Kaufflotte bleiben auch beim Sale and Lease Back das Restwertrisiko und damit potenzielle Verkaufsverluste zu 100 % bei Ihrem Unternehmen, ebenso jedoch auch die Chancen auf höhere als die geplanten Verkaufserlöse.

Bei Mehrerlösen, also Verkaufserlösen über dem geplanten Restwert, müssen Sie obendrein Abstriche machen, denn diese bekommen Sie nur anteilig ausgezahlt: Um Leasingerlass-konforme Sale-and-Lease-Back-Verträge anbieten zu können, bleiben Verkaufserlöse zu mindestens 25 % bei Ihrem Leasinggeber. Verkaufserlöse weist Ihr Leasinggeber am Vertragsende aus und stellt sie dem Buchwert gegenüber. Negative Salden werden Ihrem Unternehmen berechnet, positive Salden werden Ihnen zu maximal 75 % gutgeschrieben.

5. Welche Rolle spielen marktkonforme Gebrauchtwagenpreise bei der Berechnung Ihrer Sale-and-Lease-Back-Raten?

Beim Neuwagen-Leasing entspricht der Anschaffungswert zur Berechnung der Leasingrate dem Nettolistenpreis inklusive Sonderausstattung abzüglich Rabatten und Werkskostenzuschüssen. Beim Leasing von Gebrauchtwagen entspricht der Anschaffungswert jetzt dem Kaufpreis, den der Leasinggeber für Ihre Flottenfahrzeuge zahlt. Der Verkauf eines Fahrzeugs an den Leasinggeber wird dabei aus steuerlichen und buchhalterischen Gründen zum aktuellen Marktwert erfolgen.

Je höher Ihr Leasinggeber den Marktwert Ihrer Flottenfahrzeuge zum Zeitpunkt des Ankaufs ansetzt, desto höher ist Ihr Zufluss an Kapital. Das bedeutet allerdings auch höhere Leasingraten.

6. Haben Sie auch ans Vertragsende gedacht?

Welcher Partner ist für Sie für Sale and Lease Back wirklich passend? Das hängt sowohl von den Kosten, die Ihnen im Falle von negativen Verkaufserlösen beim Sale and Lease Back entstehen, als auch von der Höhe der Kosten, die Ihnen Leasinggeber für die Fahrzeugabholung und -logistik berechnen, ab.

Wie finden Sie den passenden Partner für Flottenleasing?

Mithilfe einer Fuhrparkausschreibung können Sie für Ihr Unternehmen den passenden Partner finden, mit dem Sie Ihren Fuhrpark – mit oder ohne Sale and Lease Back – auf Leasing umstellen. Nutzen Sie die bewährte Vorlage für Fuhrparkausschreibungen nach VMF-Norm und laden Sie dazu unsere Tipps zur erfolgreichen Durchführung einer Fuhrparkausschreibung für Leasing herunter.

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Fazit: Ob Sale and Lease Back für Ihre Flotte in Frage kommt, ist eine höchst individuelle Entscheidung

Ihr Flottencheck:  Welche Mobilitätslösung passt zu Ihrem Fuhrpark?

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