Was Schadenmanagement leisten muss
Was gehört zu einem schnellen und günstigen Schadenmanagement und wie können Sie daraus Maßnahmen zur Schadenvermeidung ableiten?
Lesezeit: 4 Minuten Schäden in Ihrer Flotte lassen sich nicht vollständig vermeiden. Damit Ihre Fahrer und Fahrzeuge nach einem Unfall oder Schaden schnell und kostengünstig wieder mobil sind, muss Ihr Schadenmanagement hohen Anforderungen genügen. Darüber hinaus bildet es eine wichtige Grundlage, um künftig Schäden in Ihrem Fuhrpark zu vermeiden, die Sicherheit Ihrer Fahrer zu erhöhen und damit Ihre direkten und indirekten Schadenkosten zu senken.
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Diese vier Aufgaben gehören zum Schadenmanagement
Ihre Fahrer im Schadenfall mobil zu halten, Ihre Flottenfahrzeuge zu reparieren und Schäden mit Ihren Versicherungen abzuwickeln und zu reporten – das sind die Aufgaben des Schadenmanagements. Um welche Fragen müssen Sie sich also kümmern, damit das Schadenmanagement in Ihrem Fuhrpark schnell und günstig funktioniert?
1. Mobilhaltung – wie schnell erhalten Ihre Fahrer Hilfe im Schadenfall?
- Erreichbarkeit: Haben Ihre Fahrer an allen Tagen rund um die Uhr eine Kontaktmöglichkeit, die ihnen bei Unfällen oder Schäden und nicht mehr fahrbereitem Fahrzeug im In- und Ausland sofort hilft?
- Ad-hoc-Mobilhaltung: Erhalten Ihre Fahrer kurzfristig ein Ersatzfahrzeug und bei Bedarf ein Hotelzimmer?
2. Schadenreparatur – wie günstig ist die Instandsetzung Ihrer Fahrzeuge?
- Werkstattnetz: Gibt es für Ihren Fuhrpark ein flächendeckendes Netz an Reparaturwerkstätten, die auch über einen Abschleppdienst verfügen?
- Schnelligkeit: Wie schnell können Ihre Reparaturwerkstätten Fahrzeuge wieder instand setzen?
- Preisgestaltung: Genießt Ihr Unternehmen Sonderkonditionen für Unfallreparaturen? Gibt es eine kostenlose Fahrzeugabholung und -auslieferung sowie -reinigung innen und außen?
- Kostenkontrolle: Wer ist qualifiziert und autorisiert, Kostenvoranschläge zu prüfen und freizugeben? Werden Ihnen die Kostenvoranschläge inklusive aussagekräftiger Fahrzeug- bzw. Schadenfotos vorgelegt?
3. Schadenabwicklung – wie aufwendig ist die Abwicklung mit der Versicherung?
- Kommunikation: Wer kümmert sich um die aufwendige Kommunikation mit den Versicherungen zur Schadenregulierung?
- Gutachten: Wer beauftragt spezialisierte Rechtsanwälte und Gutachter bei Streitigkeiten über Schadenregulierungen?
4. Schadendokumentation – wie aussagekräftig ist Ihr Schadenreporting?
- Verwaltung: Welche Verwaltungssoftware nutzen Sie, um Schäden – auch durch Ihre Fahrzeugnutzer – zu erfassen und den aktuellen Bearbeitungsstand der Schadenregulierung einzusehen?
- Auswertung: Gehört zum System auch ein Schadenmanagement-Reporting, das Ihnen einen umfassenden und aktuellen Überblick über das Schadenaufkommen in Ihrem Fuhrpark liefert? Können Sie im Reporting alle Schadendaten wie Schadenart, Schadenhäufigkeit, Schadenverursacher und Schadenkosten einsehen und auswerten, um Schaden- und Kostentreiber zu identifizieren?
- Benchmarking: Haben Sie Zugang zu Benchmarkdaten, um zu erkennen, wie Ihr Schadenaufkommen im Vergleich zu anderen Fuhrparks abschneidet?
Das Schadenmanagement für Ihren Fuhrpark in Eigenleistung ist also mit sehr viel Aufwand für Sie verbunden. Viele Flottenbetreiber übertragen diesen Aufwand einem geeigneten Anbieter, der alle oben aufgeführten Aspekte des Schadenmanagements abdeckt und so die administrative Belastung und die Schadenkosten in Ihrem Fuhrpark senkt. Darüber hinaus können professionelle Schadenmanagement-Anbieter bei der Ausarbeitung und Umsetzung von Maßnahmen zur Schadenvermeidung aktiv unterstützen.
So vermeiden Sie Schadenursachen in der Praxis
Um Schäden in Ihrer Flotte von vornherein zu vermeiden, müssen Sie deren Ursachen kennen. Wichtige Grundlagen zur Ursachenbekämpfung schaffen Sie bereits durch Fahrzeugausstattungen, die Stressfaktoren beim Fahren reduzieren und Sicherheit geben. Nehmen Sie z. B. in die Pflichtausstattung Ihrer Car Policy Einparkhilfen oder Navigationssysteme auf. Aber Achtung! Hier ist kontraproduktiv: Geben Ihre Fahrer die Route während der Fahrt ins Navi ein, sind sie erst recht abgelenkt. Daher sollten Ihre Maßnahmen zur Unfall- und Schadenprävention ebenso Ihre Fahrer einbeziehen. Dazu gehört auch die jährliche Fahrerunterweisung, um Ihren Fahrern das nötige Wissen zur Prävention von Unfällen zu vermitteln.
Sie als Fuhrparkleiter können die Maßnahmen unterstützen. Erfahren Sie anhand von zwei typischen Beispielen eines Teil- bzw. Vollkaskoschaden, welche Maßnahmen zur Schadenprävention Sie veranlassen sollten.
Beispiel 1: So beugen Sie dem Teilkaskoschaden Scheibenaustausch vor
Die häufigste Schadenart in der Teilkaskoversicherung ist der durch steinschlagbedingten Glasbruch verursachte Scheibentausch.
- Ihre Fahrer sollten ausreichend Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug halten – vor allem in Baustellen, da hier besonders viele Steine auf der Straße liegen.
- Es ist nicht angezeigt, bei jedem Steinschlag die Windschutzscheibe auszutauschen. Viele Schäden können repariert werden, wenn sie sich nicht im Sichtfeld des Fahrers befinden.
- Setzen Sie daher für Ihre Fahrer ein Informationsschreiben auf, um sie für die hohen Kosten eines Scheibenaustauschs im Vergleich zu einer Scheibenreparatur zu sensibilisieren. Ein Glaspflaster als Beigabe hilft Ihren Fahrern, beschädigte Stellen nach einem Steinschlag vor Schmutz oder Feuchtigkeit zu schützen.
- Weisen Sie Ihre Fahrer an, für Glasreparaturen ausschließlich von Ihrem Unternehmen bzw. Leasinggeber autorisierte Werkstätten aufzusuchen. Dort sollte eine Reparatur der Scheibe – wenn technisch möglich – Vorrang vor dem kompletten Austausch haben.
Beispiel 2: So beugen Sie Vollkaskoschäden durch Vandalismus vor
Vandalismusschäden durch die falsche Wahl des Parkplatzes zählen zu den häufigsten Schadenarten in der Vollkaskoversicherung.
- Prinzipiell sollten Ihre Fahrer das Auto möglichst nicht in Gegenden oder Straßen abstellen, in denen ein erhöhtes Risiko besteht. Auch die Nutzung von videoüberwachten Parkhäusern ist sinnvoll.
- Bei Großveranstaltungen, Demonstrationen usw. sollten Ihre Fahrer in gebührender Entfernung parken.
- Legen Sie ggf. im Dienstwagenüberlassungsvertrag fest, dass bei Beschädigungen durch unbekannte Verursacher die Kosten für die Reparatur von Bagatellschäden nicht erstattet werden.
- Sind darüber hinaus Reparaturen erforderlich, sollten Ihre Fahrer ausschließlich autorisierte Werkstätten mit Reparatur-Sonderkonditionen für Ihr Unternehmen aufsuchen.
Mit welchen Maßnahmen bekämpfen Sie Schadenursachen erfolgreich?
Identifizieren Sie die häufigsten Schadenarten in Ihrer Flotte, um Risiken aktiv zu managen. Erstellen Sie einen Maßnahmenkatalog, um Schäden von vornherein zu vermeiden. Nur so können Sie Ihre Schadenkosten senken. Machen Sie den Risikocheck: Sind Sie bereits ein aktiver Risikomanager? Hier geht’s zum Download.
Fazit: Transparentes Schadenmanagement reduziert Ihre Fuhrparkkosten
- Zum Schadenmanagement gehören die Mobilhaltung Ihrer Fahrer im Schadenfall, die Reparatur Ihrer Firmenfahrzeuge und die Abwicklung mit den Versicherungen sowie ein transparentes Schadenreporting.
- Je höher Ihre Schadenquote, desto mehr direkte und indirekte Schadenkosten entstehen und desto höhere Versicherungsprämien müssen Sie an Ihren Flottenversicherer zahlen. Ein aussagekräftiges Schadenreporting ist die Voraussetzung dafür, Schadenursachen in Ihrem Fuhrpark zu erkennen und zu eliminieren, um Schäden und Kosten zu vermeiden.
- Fuhrparkmanagement-Dienstleister können das Schadenmanagement für Sie übernehmen. Dabei profitieren Sie von den zwischen Ihrem Anbieter und seinen Partnerwerkstätten vereinbarten Konditionen und einer schnellen Mobilhaltung und Instandsetzung. Die im Schadenreporting bereitgestellten Schadendaten ermöglichen Ihnen ein aktives Risikomanagement mit dem Ziel, Schadenursachen von vornherein auszuschließen.
Schadenprävention beginnt bereits bei der Ausstattung
Die zur Fahrzeugklasse passende Sonderausstattung wirkt sich positiv auf die Fahrsicherheit und den Wiederverkaufswert aus. Informieren Sie sich in unserer Übersicht über die restwertoptimale Fahrzeugausstattung für 15 verschiedene Fahrzeugklassen – von der Miniklasse bis zum Transporter – mit aktuellen Beispielmodellen mit alternativem oder herkömmlichem Antrieb.
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