Single- oder Multi-Supply im Flottenmanagement

Welche Aspekte sollten Sie bei der Entscheidung, mit einem oder mit mehreren Leasinggebern zusammenzuarbeiten, beachten?

25. Januar 2024

Lesezeit: 6 Minuten In Ihrer Rolle als Flottenmanager müssen Sie auch den Anforderungen an einen Einkäufer gerecht werden. Einerseits, um bestmögliche Einkaufskonditionen mit Autoherstellern oder -händlern und Lieferanten zu verhandeln. Und andererseits, um den einen oder mehrere passende Leasinggeber bzw. Dienstleister für Ihr Flottenmanagement zu engagieren. Was spricht für einen Single-Supply- oder einen Multi-Supply-Ansatz?

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Single- oder Multi-Supply: Wie können Sie sich gegenüber Dienstleistern aufstellen?

Der Trend geht zum Full-Service-Leasing, das Fuhrparkleiter bei ihren immer komplexeren und umfangreicheren Aufgaben im Flottenmanagement entlastet. Laut Dataforce Leasing Studie 2023 haben sich bereits 47 % der befragten Unternehmen dafür entschieden, ihre gesamten Leasingverträge mit Dienstleistungen abzuschließen. Weitere 14 % inkludieren Fuhrparkservices immerhin in einen Teil ihrer Leasingverträge.

Wie gut ist Ihre Verhandlungsposition gegenüber Leasinggebern und Fuhrparkmanagement-Dienstleistern?

In Ihrer Funktion als Einkäufer für Ihre Unternehmensflotte verbessert sich mit zunehmender Flottengröße Ihre Position für die Verhandlung von Rahmenabkommen und Nachlässen nicht nur gegenüber Autoherstellern, -händlern und Lieferanten, sondern auch gegenüber Leasinggebern bzw. Anbietern von Fuhrparkmanagement-Dienstleistungen: Auf Grundlage Ihres Fahrzeugvolumens verhandeln Sie mit diesen Anbietern

Das bedeutet: Entscheiden Sie sich mit einem Single-Supply für eine exklusive Partnerschaft, haben Sie die für Ihr gesamtes Fahrzeugvolumen beste Verhandlungsposition. Teilen Sie Ihre Flotte auf mehrere Anbieter im Multi-Supply auf, verringert sich Ihre Verhandlungsmacht gegenüber jedem einzelnen Anbieter entsprechend. Dennoch können sich aus einem Multi-Supply andere Pluspunkte für Sie ergeben.

So beeinflussen Single- und Multi-Supply-Lösungen Ihre Fuhrparkziele

Es ist nicht trivial, die passende Anbieterstruktur für Ihre Unternehmensflotte zu finden, wenn Sie Ihren Fuhrpark im Teil- oder Full-Service-Leasing beschaffen wollen. Sowohl eine Single-Supply- als auch eine Multi-Supply-Lösung können Ihren Zielsetzungen entgegenkommen.

Ihr Ziel: bestmögliche Konditionen

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Single-Supply

Bessere Preise Wenn Sie Ihr gesamtes Fahrzeugvolumen einem einzigen Anbieter zusichern, befinden Sie sich in der bestmöglichen Position, um Zinsvereinbarungen, Gebühren für Fuhrparkmanagement-Dienstleistungen, Zahlungsziele etc. zu verhandeln.

Höhere Wahrscheinlichkeit für Kulanz und Übernahme von Risiken Das Fahrzeugvolumen, das ein Anbieter gewinnen kann, ist nicht nur Grundlage für seine Preisgestaltung. Je größer Ihr Fahrzeugbestand ist, desto besser kann Ihr Anbieter Chancen und Risiken darin ausgleichen. Bei der Übernahme Ihrer gesamten Flotte im Single-Supply ist er daher eher bereit, vom Standard abweichende Anforderungen Ihres Unternehmens umzusetzen, z. B. längere Zahlungsziele. Auch steigt die Bereitschaft, höhere Risiken im Flottenmanagement zu tragen, z. B. Restwertrisiken von luxuriösen Fahrzeugen zu übernehmen. Oder er kommt Ihnen eher entgegen, wenn Ihrerseits Fehler passieren, z. B. bei Falschbestellungen.

Kein Preisvergleich Bei einer exklusiven Partnerschaft verzichten Sie auf einen dauernden Preisvergleich und damit Markttransparenz, solange Sie nicht eine Fuhrparkausschreibung anstoßen.

Multi-Supply

Schlechtere Preise Ihre Position für Preisverhandlungen schwächt sich gegenüber jedem einzelnen Anbieter, wenn Sie Ihr Fahrzeugvolumen unter den einzelnen Wettbewerbern aufteilen.

Geringere Wahrscheinlichkeit für Kulanz und Übernahme von Risiken Da die Möglichkeit, Risiken auszugleichen, mit abnehmendem Flottenvolumen sinkt, sinkt auch die Bereitschaft jedes einzelnen Anbieters, unkonventionelle Forderungen zu erfüllen oder Kulanzleistungen zu gewähren.

Ständiger Preisvergleich Pflegen Sie im Multi-Supply eine Geschäftsbeziehung zu mehreren Partnern, können Sie Anbieter ständig vergleichen. So können Sie z. B. für jedes neu zu bestellende Fahrzeug die Leasingrate bei allen Anbietern als Entscheidungsgrundlage abfragen und vergleichen, wessen Angebot das günstigste ist. Wessen Leasingkonditionen wirklich günstig sind, entscheidet nicht nur die Leasingrate. Erst wenn Sie nach Vertragsende und Abrechnung aller Dienstleistungen die Vollkosten eines Fahrzeugs betrachten, die auch vom Umgang mit Rückgabeschäden und von der Abrechnung von Kilometerabweichungen der Anbieter beeinflusst werden, geben Ihnen die Kosten pro Kilometer (als km-Cent) tatsächlich Aufschluss darüber, welcher Anbieter die beste Wahl war.

Erfolgreiche Einkäufer kennen ihre Verhandlungspartner

Wenn Sie potenzielle Partner genau kennen lernen, indem Sie Ihre Ausschreibung gut vorbereiten, können Sie den für Ihr Unternehmen passenden Leasinggeber bzw. Anbieter von Mobilitätslösungen finden.

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Ihr Ziel: bedarfsgerechte Mobilitätslösungen

Single-Supply

Engeres Angebot an Mobilitätslösungen Für den Fall, dass sich Ihr Mobilitätsbedarf ändert, besteht die Gefahr, dass Ihr exklusiver Anbieter diesen nicht wie gewünscht decken kann, weil er z. B. keine alternativen Flottenlösungen wie Auto-Abos anbietet.

Größere Abhängigkeit Sobald Sie sich exklusiv an einen Anbieter binden, begeben Sie sich in ein Abhängigkeitsverhältnis und müssen sichergehen, dass dieser seine Lieferfähigkeit aufrechterhalten kann. Wägen Sie daher ab, ab welchem Fahrzeugvolumen oder unter welchen Umständen Sie vom Single-Supply besser zu einem Multi-Supply wechseln.

Single-Kreditprüfung Beim Single-Supply unterzieht sich Ihr Unternehmen einer Kreditprüfung für ein großes Investitionsvolumen, um zu gewährleisten, dass es seinen (Leasing-)Verbindlichkeiten nachkommen kann. Kommt Ihr Unternehmen in eine angespannte finanzielle Lage, zeigt sich, wie loyal Ihr Anbieter zu Ihnen steht.

Multi-Supply

Breiteres Angebot an Mobilitätslösungen Haben Ihre Anbieter unterschiedliche Mobilitätslösungen, sind Sie bei Ihrer Wahl flexibler und können verstärkt mit demjenigen Anbieter zusammenarbeiten, der Ihren Bedarf am besten deckt.

Geringere Abhängigkeit Arbeiten Sie mit mehreren Anbietern zusammen, können Sie Ihren Mobilitätsbedarf weiterhin decken, auch für den Fall, dass die Lieferfähigkeit eines Anbieters eingeschränkt sein sollte.

Multi-Kreditprüfung Multi-Supply bedeutet, dass Ihr Unternehmen bei jedem Leasinggeber den Prozess einer Kreditprüfung für jedoch jeweils kleinere Investitionsvolumen durchläuft. So haben Sie Ihr Risiko, dass Kreditprüfungen negativ ausfallen, besser verteilt.

Ihr Ziel: passende Dienstleistungen

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Single-Supply

Maßgeschneiderte Dienstleistungen Je größer Ihr Geschäftsvolumen mit Ihrem Leasinggeber ist, desto wichtiger wird für ihn die Bindung an Ihr Unternehmen. Somit steigt seine Bereitschaft, seine Services an die individuellen Bedürfnisse Ihrer Flotte und Ihrer Fahrer anzupassen.

Eingeschränkter Dienstleistungsumfang Beim Single-Supply haben Sie sich für einen Anbieter mit seinem Dienstleistungsumfang entschieden. Daher ist es möglich, dass Sie Service-Bausteine und Innovationen vermissen, von denen Sie profitieren könnten.

Multi-Supply

Standarddienstleistungen Mit einem im Verhältnis geringen Anteil an Ihrer Flotte sinkt die Bereitschaft der einzelnen Anbieter, von ihrem Standard-Dienstleistungsangebot abzuweichen.

Unterschiedlicher Dienstleistungsumfang Wenn verschiedene Dienstleister Ihre Flotte betreuen, ist es wahrscheinlich, dass jeder Anbieter die vermeintlich gleiche Dienstleistung eben nicht gleich handhabt, z. B. bietet nicht jede Kundenbetreuung einen persönlichen Ansprechpartner. Oder Fahrerhotlines sind nicht bei allen rund um die Uhr erreichbar. Auch kann es beim Reifenersatz unterschiedliche Millimetergrenzen sowie bei der Fahrzeugrückgabe unterschiedliche Bewertungsmaßstäbe geben.

Ihr Ziel: der optimale Grad an Betreuung und Beratung

Single-Supply

Einheitliches Serviceniveau Bei der Zusammenarbeit mit nur einem Anbieter profitieren Sie und Ihre Fahrer von einer einheitlichen Handhabung von Dienst- und Betreuungsleistungen.

Ressourcensparende Prozesse Eine reibungslose Zusammenarbeit im Single-Supply spricht dafür, Prozesse aus einer Hand zu erhalten, um Ihren eigenen Arbeitsaufwand zu minimieren. Durch die Konsolidierung Ihrer gesamten Flotte in einem Reportingsystem erhalten Sie komplette Transparenz und Vergleichbarkeit von z. B. Fahrzeugen und/oder Fahrern. Auch regelmäßige Abstimmungsgespräche führen Sie nur mit einem Dienstleister. Dieser kann Sie ganzheitlich rund um Ihre Fuhrparkstrategie beraten und betreuen.

Multi-Supply

Unterschiedliche, aber vergleichbare Serviceniveaus Jeder weitere Flotten-Dienstleister bedeutet für Sie und Ihre Fahrer unterschiedliche Prozesse und Systeme und somit mehr Aufwand auf Ihrer Seite. Jedoch können Sie beim Multi-Supply besser bewerten, wer seine Dienstleistungen für Ihre Flotte am besten erbringt, und daraus Benchmarks für Service Level Agreements ableiten, an denen Sie Ihre Dienstleister messen.

Aufwendige Prozesse Bei einer Multi-Supply-Struktur sehen Sie und Ihre Fahrer sich einer Vielzahl von unterschiedlichen Prozessen, Systemen und Kennzahlen gegenüber. Daher erhöht sich Ihr Aufwand und auch das Fehlerrisiko steigt. Eine ganzheitliche strategische Beratung und Unterstützung hinsichtlich der Umsetzung Ihrer Fuhrparkstrategie und der Erreichung Ihrer gesteckten Ziele ist im Multi-Supply nicht möglich. Bei einigen speziellen Dienstleistungen kann es sinnvoll sein, nicht jeden Anbieter damit zu betrauen, sondern sie nur einem einzelnen Dienstleister aus Ihrem Anbieterpool zu überlassen. Prädestiniert dafür ist z. B. die Bereitstellung von Tank- bzw. Ladekarten oder von Home-Chargern, um ein einheitliches Kraftstoffmanagement zu gewährleisten. Auch wenn Sie Fahrzeuge über mehrere Leasinggeber finanzieren, müssen Sie mit unterschiedlichen Bestellsystemen, Konfiguratoren und Händlerstrukturen zurechtkommen, so dass sich der Einsatz einer eigenen Fuhrparksoftware lohnen kann.

Ihr Ziel: Zugang zu Leasingvertragsarten

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Single-Supply

Beim Flottenleasing erfordern bestimmte Vertragsarten ein gewisses Flottenvolumen, um Chancen und Risiken im Fahrzeugbestand auszugleichen. Dazu müssen Sie sich ggf. dafür entscheiden, Ihre komplette Flotte einem einzigen Leasinggeber zu übertragen, um wie beim Profit Sharing an Überschüssen partizipieren zu können.

Multi-Supply

Im Multi-Supply teilen Sie Ihre Flotte auf und der Risikoausgleich wird somit für jeden einzelnen Anbieter schwieriger. Daher ist nicht gewährleistet, dass Sie auch im Multi-Supply vergleichbare Vertragsarten wählen können.

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Single- oder Multi-Marken-Politik

Können Sie hohe Rabatte durch Volumenbündelung bei einem Hersteller verhandeln? Oder setzen Sie auf Markenvielfalt für Ihre Mitarbeiter? Ihre Markenpolitik ist eine strategisch wichtige Entscheidung im Fuhrparkmanagement und eine der Stellschrauben, um Referenzraten zu beeinflussen. Welche Stellschrauben Sie noch haben, erfahren Sie in unserem Wegweiser „Welche Entscheidungen beeinflussen Ihre Referenzraten?“.

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Fazit: Wägen Sie die Vor- und Nachteile einer Single-Supply-Lösung gegenüber denen einer Multi-Supply-Lösung ab

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